Workshop

Unsettling the Hegemonic Gaze: Translation and Transfer of Knowledge on Southeast Europe

 

Working Language: English/Deutsch 

 

Der Workshop lädt die Teilnehmenden dazu ein, das Verhältnis zwischen Wissensproduktion und Sprache aus einer vergleichend transnationalen und europäischen Perspektive zu diskutieren.

Obwohl Wissenschaft zunehmend internationalisiert, vernetzt, auf kooperativen Austausch ausgerichtet ist, ist sie sowohl in ihrer Substanz als auch institutionell ökonomisch und soziopolitisch hierarchisch strukturiert. Diese Hierarchien lassen organisatorische, nationale und internationale Ungleichheiten erkennen, was sich bereits im Vorfeld des Prozesses der Kooperation zwischen europäischen Zentren und den Ländern der südosteuropäischen Peripherie niederschlägt.
Ein prominentes Beispiel sind die deutschsprachigen Südosteuropastudien, welche nicht zuletzt auch von dem Wunsch geprägt sind, die Europäisierung der Region zu fördern und den Wissenstransfer zwischen West und Ost zu öffnen. Doch wie nah kommen sich Anspruch und Wirklichkeit – mit Blick auf hegemoniale Selbstläufe der Geopolitik und die durch sie determinierten Strukturen der Produktion von Wissen? Und wie verhält es sich des Weiteren mit der Wissenszirkulation? Wer hat Zugang zu diesem Wissen? Wobei vor allem geschlossene Kreisläufe von Expertenwissen, das zwischen den Spezialisten zirkuliert, unterstellt werden.

Während des Workshops werden wir einerseits darüber nachdenken, wie die Besonderheiten der Europäisierung der Geistes- und Sozialwissenschaften und die Hierarchien zwischen europäischen Regionen einige Wege für Forschung und Zusammenarbeit eröffnen und andererseits Wege ausschließen. Es gilt also, die Grenzen zu erkennen, welche Arten von Wissen über Südosteuropa als relevant anerkannt und unterstützt werden können. Nicht zuletzt richtet sich dieser Blick auch darauf, wie einheitlich oder unterschiedlich akademische Fachrichtungen mit Südosteuropabezug definiert werden und welches methodische Verständnis jeweils zugrunde gelegt und als relevant und richtungsweisend angesehen wird.

 

 

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The workshop will provide a venue to discuss the relationship between language and the production of knowledge from a comparative transnational and European perspective.

Although scholarship is increasingly internationalised, connected, and oriented towards collaboration, it is also hierarchically structured in the economic and socio-political sense. These hierarchies point to inequalities at organizational, national, and international scales, which structure the process of cooperation between European centres and the Southeast European peripheries.

A good illustration of this are the German-speaking Southeast European studies, which are often inspired by a wish to support and strengthen Europeanization of this region and to enable the movement of knowledge between the “East” and the “West”. However, it is unclear how distant this goal remains, considering the hegemonic processes that take place at the level of geopolitics and the ways in which they structure the production of knowledge. What happens with the circulation of knowledge in everyday life? Who has access to this knowledge? It seems as if expert knowledge remains in a rather closed circulation between area specialists.

During the workshop, we will consider how the process of Europeanization of the humanities and social sciences, and the hierarchies between European regions, open some avenues for research and collaboration, but foreclose others, shaping the limits of what kinds of knowledge about Southeast Europe can be recognized and supported as relevant.

We will also look at the place that the research of Southeast Europe has in different academic disciplines. We will inquire what methodological assumptions are considered as relevant, or even defined as trend-setting

REGISTRATION/ANMELDUNG: 

unsettling.the.hegemonic.gaze@gmail.com

 

 

Vom 29.04.2022, 09:30 Uhr
bis 30.04.2022

Ort: Leibniz Institut für Ost- und Südosteuropa Forschung, Regensburg

SprachwissenschaftSoziologie / GesellschaftswissenschaftenPolitikwissenschaftKulturwissenschaften / EthnologieKunst / Kultur

In Kooperation mit: